Scheinanforderungen im Rahmen des
Studiums der Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin
Anforderungen
für einen Seminarschein (unbenoteter Schein)
Ø Grundvoraussetzung: Regelmäßige Teilnahme am Seminar (maximal 3
Fehltermine). Wer einen Schein erwerben will, muss sich bei jeder Veranstaltung
in eine Teilnehmerliste eintragen.
Ein unbenoteter Schein kann über drei Wege erworben
werden.
1. Manche Dozenten/Dozentinnen bieten die Möglichkeit des Scheinerwerbs durch Klausuren oder Tests an. Im Rahmen der Lehrveranstaltung wird eine Klausur oder ein Test (oder es werden mehrere Teilklausuren bzw. Tests) geschrieben. Deren Konditionen legen die Lehrenden der jeweiligen Veranstaltung jeweils fest.
2. Referat und schriftliche Ausarbeitung. Für beides gilt: Kenntnisse und Beherrschung der fachspezifischen Formen wissenschaftlichen Arbeitens müssen deutlich werden. Eigenständige Formulierung einer Fragestellung; eigenständige Suche und Verarbeitung von Primär- sowie Sekundärquellen.
Anforderungen für das Referat:
ð Vorbesprechung des Vortrags mit dem Dozenten / der Dozentin
ð Länge des Vortrags höchstens 20 min.
ð Gute
Präsentation (Gestaltung von Präsentationsfolien oder Arbeitsmaterial)
ð Thesenpapier
für alle Teilnehmenden (Wiedergabe der zentralen Thesen und Argumente des
Textes, Heranziehen von Beispielen, Formulierung von Kritik)
ð Gestaltung
des Seminars (Fragen formulieren, Gruppenarbeit, Diskussionsmoderation)
Anforderungen an die schriftliche Ausarbeitung:
ð Referat ist nicht gleich Ausarbeitung!
ð Nicht nur Wiedergabe von Texten, sondern auch Bewertung und Reflexion
ð Seminarkontext beachten
ð Unterschiedliche Literatur hinzuziehen
ð Zitation nach wissenschaftlichen Kriterien
ð Umfang: Grundstudium: 6 Seiten; Hauptstudium: 8 Seiten pro Person (alle hier und im Folgenden gemachten Seitenangaben verstehen sich inkl. Inhaltsverzeichnis, Text und Literatur; exkl. Deckblatt und Anhang)
3. Abfassung einer kleinen Hausarbeit.
Anforderungen an die kleine Hausarbeit:
ð Kenntnisse und Beherrschung der fachspezifischen Formen wissenschaftlichen Arbeitens müssen deutlich werden: eigenständige Formulierung einer Fragestellung, eigenständige Suche und Verarbeitung von Primär- sowie Sekundärquellen; Zitation nach wissenschaftlichen Kriterien
ð Umfang: Grundstudium: 10 Seiten; Hauptstudium: 12 Seiten pro Person.
Anforderungen
für einen Leistungsnachweis (benoteter Schein)
Ø Grundvoraussetzung:
Regelmäßige Teilnahme am Seminar (maximal 3 Fehltermine). Wer einen Schein
erwerben will, muss sich bei jeder Veranstaltung in eine Teilnehmerliste
eintragen.
Ø Ein benoteter
Leistungsnachweis kann nicht über eine Klausur erworben werden.
Ein benoteter Schein kann über zwei Wege erworben
werden.
1. Referat und schriftliche Ausarbeitung in Form einer Hausarbeit nach wissenschaftlichen Kriterien (Grundstudium: 12 Seiten; Hauptstudium: 15 Seiten)
2. Hausarbeit ohne vorhergehendes Referat (Grundstudium: 15 Seiten; Hauptstudium: 20 Seiten).
Es gelten grundsätzlich auch hier die Standardanforderungen für den unbenoteten Seminarschein. Darüber hinausgehend gibt es folgende Anforderungen an die Hausarbeit:
ð
Fähigkeit
zur Darstellung und Bearbeitung eines wissenschaftlichen Problems: Einbeziehung
der einschlägigen Literatur und Fähigkeit zur wissenschaftsorientierten
Urteilsbildung.
Die Abgabe einer vorläufigen Form der Hausarbeit und
ihre Besprechung mit dem Dozenten / der Dozentin ist erwünscht.
ð Seitengestaltung: 30 Zeilen à 60
Anschläge (inkl. Leerzeichen), linker Rand 2,5 cm
ð Titelblatt: Name des/r
Studierenden, Adresse, Titel des Seminars, Seminarnummer, Semester, Dozent,
Titel der Arbeit, Datum
ð Inhaltsverzeichnis
mit Seitenangaben
ð Einleitung
mit Hinleitung zum Thema und Darstellung des Vorhabens
ð Kapitelstruktur
ð Schlusskapitel
mit Zusammenfassung und Ausblick
ð Literaturverzeichnis
(s. Zitation unten)
Den Schein
erhält man nach einer Besprechung der Ausarbeitung mit dem jeweiligen Dozenten
/ der Dozentin. Diesen bleibt es vorbehalten, die Arbeit zur Überarbeitung zurückzugeben.
Bei allen Hausarbeiten bezieht man sich auf Fachliteratur. Überall dort, wo diese Literatur in indirekten oder direkten Zitaten hinzugezogen wird, müssen die Quellen angegeben werden.
Eine Zitation nach wissenschaftlichen Kriterien bedeutet: zugrundeliegende Literatur muss zu jedem dargestellten Aspekt durch Kurzzitierweise nachgewiesen werden; direkte und indirekte Zitate müssen ausgewiesen werden; die Zitation muss nach einer einheitlichen Zitierweise erfolgen.
In der wissenschaftlichen Literatur gibt es unterschiedliche Zitierweisen. Wichtig ist, dass eine Form durchgehend beibehalten wird. (Für weitere Hinweise vgl. Rost, F. (1997): Lern- und Arbeitstechniken für pädagogische Studiengänge, Opladen.)
Ø Zitation
im Text
ð Verweis
auf einen ganzen Titel: (vgl. de Haan 1996)
ð Indirektes
Zitat bzw. Wiedergabe eines Aspektes (nicht wörtlich wiedergegebener Text oder
Gedanke): (vgl. de Haan 1996, S. 365)
ð Direktes Zitat: De Haan argumentiert, „(...) daß Wachsendes letztlich nur zu denken ist, wo auch das Absterben berücksichtigt wird“ (de Haan 1991, S. 365).
ð Bei
sich wiederholender Kurzzitation von direkten Zitaten: (ebd., S. 366)
ð Bei
wiederholender Kurzzitation von indirekten Zitaten: (vgl. ebd., S. 366)
Ø Literaturangaben
im Literaturverzeichnis (alphabetisch sortiert)
ð Beiträge
aus Sammelbänden sowie Zeitschriftenaufsätze:
Haan, G. de (1991): Über Metaphern im pädagogischen
Denken. In: Oelkers, J./Tenorth,
H.-E. (Hrsg.): Pädagogisches Wissen, 27, Beiheft der Zeitschrift für Pädagogik,
Weinheim/Basel, S. 361-375.
ð Monographien:
Haan, G. de (1996): Die Zeit in der Pädagogik.
Vermittlung zwischen der Fülle der Welt und der Kürze des Lebens,
Weinheim/Basel.
Wichtige
Hinweise:
Ø In allen Fällen sind wörtliche wie sinngerechte Zitate exakt
auszuweisen! Ist das nicht der Fall, kann die Arbeit nicht angenommen werden.
Die Prüfung des Inhaltes auf seine Qualität bleibt von den formalen
Anforderungen unberührt.
Ø Wenden Sie sich in allen Zweifelsfällen, bei Unsicherheiten, etwa
hinsichtlich der Auswahl der Literatur, der Form der Darstellung und der
Angemessenheit der inhaltlichen Bearbeitung der Thematik an den Dozenten / die
Dozentin.
Ø Sie haben ein Recht auf eine differenzierte Beurteilung und
Besprechung ihrer Referate, schriftlichen Ausarbeitungen, kleinen Hausarbeiten
und insbesondere der Hausarbeit für einen benoteten Schein.
Ø Diese Anforderungen werden im Sommersemester 2001 von zahlreichen Lehrenden versuchsweise genutzt. Es wird angestrebt, sie nach dem Testlauf mit Veränderungen ab dem Wintersemester 2001/2002 verbindlich zu machen.
Mai 2001